TV Reportage “Whiskyboom auf Islay”

TV Reportage “Whiskyboom auf Islay”

Vielleicht habt ihr mich gestern im Fernsehen erkannt.

Im Oktober letzten Jahr habe ich in Rachel MacNeills Residental Course der Islay Whisky Academy gemeinsam mit Whiskyliebhabern aus der ganzen Welt meinen Whiskyhorizont erweitern können. Dabei wurden wir von einem deutschen Kamerateam begleitet.

In der daraus entstandenen Arte Reportage vom 12.01.2023 wird über die „Schattenseiten des Whiskybooms auf Islay“ berichtet. Die vorhandenen neun Brennereien erweitern kontinuierlich ihre Produktionskapazitäten. Fünf weitere sind geplant und zum Teil bereits im Bau. Die vorhandene Infrastruktur ist überlastet, die Bewohner genervt.

Die Reportage ist seit gestern in der Mediathek abrufbar

https://www.zdf.de/arte/arte-re/page-video-artede-re-whisky-boom-mit-schattenseiten-100.html

Islay ist mein Happy Place. Seit 2009 besuche ich die Insel mehrmals im Jahr. Nicht nur der Whisky, sondern auch die dramatische Landschaft und die Herzlichkeit der Bewohner ziehen mich dorthin.

Über die letzten Jahre konnte ich beobachten, wie sehr sich die Insel hin zu einem „Disneyland für Whiskyfans“ verändert. Insbesondere zur Festivalzeit im Mai ziehen Massen über die Insel. Die Fährverbindungen, bedient mit überalterten Fähren, sind überlastet. Das einstige Kulturfestival „Feis Ile“ fokussiert sich mehr und mehr nur auf den Whisky.

Kann ich das verurteilen? Nein, ich bin selbst Teil des Problems. Durch mein Konsumverhalten, meine Whiskybloggerei und nicht zuletzt durch den Einkauf von Fässern auf einem überhitzten Markt.

Seien wir ehrlich, Whisky ist ein Geschäft. Und jeder versucht seinen Anteil vom Kuchen abzubekommen. Ich auch.

Ich bin mir jedoch meines Verhaltens und der dadurch verursachten Probleme bewusst. Daher versuche ich durch den Fokus auf Nachhaltigkeit meinen kleinen Beitrag zu einer besseren Whiskywelt zu leisten.

Nachhaltigkeit ist aber entgegen der landläufigen Meinung nicht allein gleichzusetzen mit Umweltschutz. Als Begriff, der ursprünglich aus der ForstWIRTSCHAFT stammt, geht es dabei um ein Handlungsprinzip zur Nutzung begrenzter Ressourcen. Dabei sind die ökoloschen, ökonomischen und sozialen Aspekte in einem Ausgleich zu bringen.

Für Islay geht es also um die Frage, wie die Vollbeschäftigung und relativer Wohlstand mit dem Schutz ihrer einmaligen Flora und Fauna und überwältigende Landschaft sowie mit dem Bedürfnis der Bewohner nach Ruhe und Privatphäre, dem Schutz ihrer Kultur und Sprache, zu vereinbaren ist.  

Was denken Sie über den “Whiskyboom auf Islay”?

 

Eine Meinung zu “TV Reportage “Whiskyboom auf Islay”

  1. Jörg Breidert sagt:

    Hallo Ines,
    Ich habe sehr viel gelernt aus diesem Beitrag. Da ich bisher eher der Konsument bin und Schottland noch nicht bereist habe, helfen mir solche Beiträge auch die Dinge zu begreifen über die man sich im Regelfall beim Genuss eines Whiskys nicht so viele Gedanken macht. Ich lese zwar einiges, aber was der Whisky Boom aus Islay macht war mir nicht klar. Umsomehr freue ich mich auf deine Abfüllungen und wenn du dann auch mal einen Kilchoman in die Flasche bringst wäre ich begeistert. Denn diese Brennerei gehört zu einer meiner Lieblingsbrennereien.
    Viele Grüße und viel Erfolg mit deinem Konzept.
    Jörg Breidert

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